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Ägyptische Museum

Das Ägyptische Nationalmuseum in Kairo beherbergt die weltweit größte und bedeutendste Sammlung altägyptischer Kunstwerke und archäologischer Funde aus der Pharaonenzeit, darunter auch den Grabschatz des Tutanchamun.

Video zum Alten Ägyptischen Museum in Kairo


360 Grad vor dem alten Ägyptischen Museum in Kairo von Ägypten - © STERN TOURS

Obwohl das Ägyptische Museum thematisch auf ein einziges Land und dessen Altertum spezialisiert ist, kann es an Zahl und Wert der Ausstellungsobjekte mit nahezu allen großen Museen der Welt mithalten. Rund 150.000 Objekte werden hier aufbewahrt. Nur ein kleiner Ausschnitt ist in den Vitrinen ausgestellt. Ein großer Teil wird in den Kellermagazinen gelagert.

Die Highlights zu benennen ist vermessen, denn fast jedes einzelne Ausstellungsstück des Museums wäre in einem Museum in Europa oder Amerika Anziehungsmagnet. So kommt es, dass die Millionen Besucher, die jährlich ins Museum strömen, an vielen Meisterwerken und historisch wichtigen Funden unaufmerksam vorbeigehen, da sie von der Fülle des Museums überwältigt sind. Um dieser Problematik Abhilfe zu verschaffen, ist nördlich des Pyramidengeländes in Giseh ein weiterer Museumsbau geplant, der das alte Museum entlasten soll.

Das Gebäude des heutigen Museums wurde 1902 eingeweiht. Zuvor war das Museum in einem anderen Gebäude untergebracht. Begründet wurde es 1858, in der Pionierzeit der Ägyptologie und Archäologie Ägyptens. Niemand hätte damals ahnen können, welch unermessliche Funde in den nächsten Jahrzehnten noch zutage kommen würden.

Ägyptisches Museum
Ägyptisches Museum in Kairo - © STERN TOURS

Wichtige Funde aus der Frühzeit und dem Alten Reich

Bedeutend ist jeder im Museum ausgestellte Fund. Aber einige historisch wichtige Objekte sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Denn gleich im Eingangsbereich und in den vorderen Sälen des Erdgeschosses stehen wichtige Kunstwerke aus der Frühzeit und dem Alten Reich.

Zu ihnen gehört die berühmte Palette des Königs Narmer (Menes) aus der Reichseinigungszeit (gegen 3100 v. Chr.). Die 62 cm hohe Palette aus Schiefer zeigt eine der ältesten Bildszenen und Hieroglyphen des alten Ägypten. Die Bildszenen zeigen den König als Bezwinger seiner Feinde. Dazu gehört auch das Symbolbild des „Erschlagens der Feinde“ durch den Herrscher mittels einer Keule. Es wird vermutet, dass die Kriegsszenen auf den politischen Einigungsprozess Ägyptens zu Beginn seiner Geschichte hinweisen.

Ein bedeutendes Bildwerk aus der frühen Pharaonenzeit ist die uralte Sitzstatue des Königs Chasechem (2. Dynastie, 28. Jahrhundert v. Chr., im Saal 43) aus Hierakonpolis. Es handelt sich um das älteste königliche Rundbild. Ebenso bedeutsam ist die Sitzstatue des Königs Djoser, dem Erbauer der Stufenpyramide von Sakkara (3. Dynastie, 27. Jahrhundert v. Chr.). Diese Statue wurde in einem Serdab (Statuenkammer mit Sichtschlitz zur Außenwelt) an der Nordseite der Stufenpyramide entdeckt. Es handelt sich um die älteste lebensgroße Statue eines Pharao. Erwähnenswert ist auch die 7 cm kleine Elfenbeinstatuette des Königs Cheops (4. Dynastie, 26. Jahrhundert v. Chr.). Sie ist das einzige Bildnis des Erbauers der großen Pyramide in Giseh (Giza). Ebenfalls aus der Zeit des großen Pyramidenbaus in Giseh stammen die meisterhaft gefertigte, grüne Sitzstatue des Chephren (im Saal 42) und die Statuen-Triaden von Pharao Mykerinos, dem Erbauer der kleinen Pyramide in Giseh.

Berühmte Meisterwerke der Bildkunst des Alten Reiches sind die Sitzstatuen des Prinzen Rahotep und seiner Frau Nofret im Saal 32. Sie stammen aus der Zeit des großen Pyramidenbaus und wurden in Meidum (bei der Fajum-Oase) gefunden. Bekannt ist auch die realistisch gefertigte Sitzstatue eines Schreibers (Saal 42). Sie stammt aus der 5. Dynastie und wurde in Sakkara gefunden.

Ausstellung Ägyptisches Museum
Ausstellung im Ägyptischen Museum in Kairo - © STERN TOURS

Beispielhafte Kunstwerke aus dem Mittleren Reich

Als besondere Bildwerke der Epoche des Mittleren Reiches sind hervorzuheben die füllig wirkende, 138 cm hohe Sitzstatue des Königs Mentuhotep aus Deir el-Bahari (11. Dynastie, 21. Jahrhundert v. Chr.), die Statue des bedeutenden Königs Sesostris III. (12. Dynastie, 19. Jahrhundert v. Chr. ausgestellt im Abschnitt 21, Erdgeschoss-Galeriesaal) mit den Gesichtszügen des alten weisen Herrschers, sowie die berühmte, 2,36 m lange Löwenmähnensphinx des Königs Amenemhet III. (12. Dynastie).

Beispielhafte Kunstwerke aus dem Neuen Reich

Aus dem Neuen Reich sind unzählige Kunstwerke erhalten. Zu den bemerkenswertesten Artefakten gehören unter anderem die mächtige Kolossalfigur des Königs Echnaton (Amenophis IV.) aus der Amarnazeit (18. Dynastie, 14. Jahrhundert v. Chr.) im Erdgeschoss (Saal 3), die 1,50 m große Büste desselben Königs im Saal 3 sowie der monumentale Kalksteinkopf der Königin Hatschepsut (18. Dynastie, 15. Jahrhundert v. Chr., ebenfalls im Erdgeschoss, Galerie, Abschnitt 11).

Sehenswert sind auch die zahlreichen Wand- und Fußbodenmalereien aus der Amarnazeit, die ebenfalls im Erdgeschoss ausgestellt sind. Sie geben einen Eindruck von der Dekoration des Königspalastes in Tell el-Amarna.

Der Grabschatz des Tutanchamun

Die Entdeckung des Grabes des Pharao Tutanchamun (Neues Reich, 18. Dynastie, 14. Jahrhundert v. Chr.) im Tal der Könige gehörte zu den größten archäologischen Sensationen. Der Grabschatz mit den Grabbeigaben und der Goldmaske, den ineinander geschachtelten Schreinen, Sarkophagen und Särgen gehört zu den wertvollsten Funden aus dem Altertum. 1922 wurde das Grab von Howard Carter und Lord Carnavon gefunden und geöffnet. Ein Großteil der Funde dieser Entdeckung steht heute im Ägyptischen Museum, hauptsächlich im Nord- und Ostteil des Obergeschosses.

Die 54 cm hohe und 11 kg schwere Goldmaske des Tutanchamun ist eines der wertvollsten Kunstwerke überhaupt. Sie wurde hauptsächlich aus Gold gefertigt, mit Einlagen aus Karneol, Lapislazuli, Quarz, Obsidian und Türkis, um die Augen, Augenbrauen und Farben des königlichen Kopftuches hervorzuheben. Diese Maske war dem Kopf der Mumie übergestülpt, die im Goldsarg lag. Dieser 187 lange Sarg ist 110 kg schwer und besteht aus massivem Gold. Der Sarg war in zwei vergoldeten Holzsarkophagen aufbewahrt. Zum Schutz dieser ineinander geschachtelten Särge und Sarkophage waren noch vier vergoldete Schreine gebaut worden, die ebenfalls schalenartig den Leib des Königs schützten.

Neben den Särgen und Sarkophagen gehören die Grabbeigaben zu den kunstvollsten Objekten aus dem alten Ägypten. Dazu gehören die Statuetten und Uschebtis des Königs, Mobiliar, wie beispielsweise ein wertvoll dekorierter Lehnstuhl, vergoldete Streitwagen, Holzmodelle von Schiffen, goldene Statuetten von Göttinnen und vieles mehr.

Historische Funde im Ägyptischen Museum
AHistorische Funde im Ägyptischen Museum in Kairo - © STERN TOURS

Grabschätze aus Tanis

Das Grab des Tutanchmun war nicht das einzige Königsgrab, in dem man Goldschätze fand. 1939 entdeckte der französische Archäologe Pierre Montet im unterägyptischen Tanis den Grabschatz des Pharao Psusennes I. (21. Dynastie, 10. Jahrhundert v. Chr.). Dazu gehörten ein 185 cm langer Silbersarg des Königs und eine 48 cm hohe Goldmaske, die Ähnlichkeiten mit jener des Tutanchamun aufweist.

Mumienmasken und Mumien

In den Sälen 56 und 52 im ersten Stockwerk ist eine große Sammlung an königlichen und nicht-königlichen Mumien ausgestellt. Darunter befinden sich auch die Leichnahme bedeutender Pharaonen aus dem Tal der Könige, darunter Thutmosis III., Königin Hatschepsut, Ramses II. und viele mehr.

Im Saal 14 des Obergeschosses sind Mumienporträts und Mumienmasken aus der ptolemäischen und römischen Zeit ausgestellt.

Altes Museum, große Schätze, beengte Räumlichkeiten

Die in den obigen Abschnitten kurz angesprochen Objektgruppen spiegeln nur einen sehr kleinen Ausschnitt der Funde wider, die den Besucher im Ägyptischen Museum erwarten. Das Museum ist so groß und reich an wertvollen und interessanten Ausstellungsstücken, dass man dort einen ganzen Tag verbringen kann, ohne alles gesehen zu haben.

Allerdings sind die Ausstellungsräume überfüllt, die Belüftung und Klimatisierung ist mangelhaft, vor den Toiletten sind oft Warteschlangen und es gibt lediglich ein Café-Restaurant neben dem Eingangsbereich. Für Interessierte lohnt es sich, zweimal jeweils für einen Vor- oder Nachmittag zu kommen, statt einen ganzen Tag dort zu verbringen, zumal man die Fülle an Eindrücken sowieso nicht an einem einzigen Tag verinnerlichen kann.

Die Sicherheitsvorschriften sind sehr streng. Fotografieren ist verboten. Privatführungen sind nicht erlaubt: Man muss einen offiziellen Museumsführer wählen oder sich anhand der Etiketten und Beitexte informieren.

Wichtige Anmerkung:

Das ägyptische Museum beherbergt nur Artefakte aus der Pharaonenzeit. Ägyptische Kunstwerke aus der byzantinischen und koptischen Zeit sind im Koptischen Museum in Altkairo ausgestellt. Die Kunst der islamischen Epoche ist im Museum für islamische Kunst zu besichtigen.

Autor dieses Artikels: Mirco Hüneburg


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