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Petra - antike Felsenstadt in Jordanien

Sie allein ist eine Reise wert: Die antike Felsenstadt von Petra gehört zu den faszinierendsten Sehenswürdigkeiten des Vorderen Orients. Vor zweitausend Jahren hatte das arabische Beduinenvolk der Nabatäer monumentale Heiligtümer und Grabstätten in die Felswände tiefer Schluchten gemeißelt, Theater und Tempel errichtet und eine blühenden Stadt des Karawanenhandels geschaffen.

Video zur Felsenstadt Petra


Felsenstadt Petra - © STERN TOURS

Petra – Jahrhunderte lang ruhte sie versteckt und vergessen in den Canyons der jordanischen Felswüste. Die Beduinen wussten um ihre Existenz. Im Europa ahnte man nichts von ihr. Bis schließlich ein junger Gelehrter aus der Schweiz im Britischen Auftrage den Nahen Osten zu erkunden begann.

Johann Ludwig Burckhardt (1784-1817) war auf seine Reise bestens vorbereitet. Er sprach fließend Arabisch, war orientalisch gekleidet und zog unter dem Pseudonym Scheich Ibrahim Ihn Abdullah durch Syrien und Palästina. 1812 kam er nach Amman. Dort erfuhr er von einer geheimnisvollen, sagenumwobenen alten Stadt, die vollkommen verlassen sei, aber von einem einsamen Beduinenstamm bewacht werde.

Petra die antike Felsenstadt in Jordanien
Petra die antike Felsenstadt in Jordanien - © STERN TOURS

Unter einem listigen Vorwand konnte Burckhardt einen ortskundigen Beduinen als Gefährten gewinnen. Dieser führte ihn zu den Ruinen. Damit war das Geheimnis gelüftet. Das erste Mal seit Jahrhunderten war es einem Europäer vergönnt, einen Blick auf die imposanten Ruinen von Petra zu werfen. Burckhardt war außer sich. Es war der großartigste Moment seines Lebens.

Geschichte der Ruinenstadt Petra

Die antike Ruinenstadt von Petra (El-Batra) gehört zu den bedeutendsten archäologischen Stätten des Nahen Ostens. Sie wurde 1985 ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen und ist seit Jahrzehnten ein Anziehungsmagnet für Touristen aus aller Welt. Eingebettet in eine atemberaubende Felswüsten- und Gebirgslandschaft mit tiefen Tälern und Schluchten, reihen sich antike Denkmäler und Bauten, oftmals direkt aus dem rötlich-bunt schimmernden Felsgestein gemeißelt.

Sporadisch waren die Täler der Felswüste von Petra schon in der Jungsteinzeit besiedelt. Im Laufe der Bronzezeit gab es immer wieder Beduinenstämme, die sich hier niederließen. Doch ihre Blütezeit erlebte Petra in der Phase vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis zum 1. Jahrhundert n. Chr. In dieser Epoche profitierte sie vom Karawanenhandel zwischen Afrika und Asien.

Die Nabatäer, denen diese Stadt zu verdanken ist, waren ein arabischer Beduinenstamm. Sie kamen ursprünglich aus Zentralarabien und verdrängten im 6. Jahrhundert v. Chr. die Edomiter, die zuvor in diesem Gebiet lebten. Die Lebensweise der Nabatäer war nomadisch. Sie lebten von Viehzucht. Erst der wachsende Karawanenhandel an bestimmten Verkehrsknotenpunkten veranlasste sie, sesshaft zu werden und feste Bauten zu errichten. Von 150 v. Chr. bis 105 n. Chr. formten sie ein einheitliches Staatsgebilde, von den Römern Nabataea (Nabatäa) genannt, das auf seinem Höhepunkt vom Roten Meer bis nach Damaskus reichte und im Westen an Judäa grenzte. Ab 106 n. Chr. wurde Nabataea unter dem Namen Arabia Petraea Provinz des römischen Reiches. In byzantinischer Zeit verlor die Stadt ihre Bedeutung als Karawanenstadt. Im 7. Jahrhundert wurde sie aufgegeben.

Besichtigung von Petra

Petra ist ein monumentales Freilichtmuseum. Man kann Tage durch die Canyons der Felswüste wandern und stets auf weitere Denkmäler und Bauten stoßen. Obwohl die Stadt touristisch sehr beliebt und gut besucht ist, verteilen sich die Besucher in den Tälern und Schluchten. Die Atmosphäre der verlassenen Wüstenstadt bleibt somit zumindest abseits der zentralen Bauten erhalten.

Beginn der Besichtigung: Wadi Musa und Bab es-Sik

Wadi Musa – „Moses-Tal“ – so heißt das breite Wadi mit den Empfangsgebäude („Visitor`s Centre“), der Herberge für Touristen („Petra Forum Rest House“) und dem Eingang zum archäologischen Park von Petra. Bereits im Wadi Musa begrüßen den Reisenden die ersten nabatäischen Monumente und Felsgrabanlangen. Im Hintergrund sieht man moderne Siedlungen, in denen die Beduinen wohnen, die früher in den Höhlen von Petra hausten.

Video zum Moses Tal von oben


Das Moses Tal (Petra Jordanien) von oben mit Eingangsbereich und Hotels in Jordanien - © STERN TOURS

Bereits nach wenigen Metern Fußmarsch in Richtung Sik gelangt man bereits zu den ersten Sehenswürdigkeiten, drei seltsamen ausgehöhlten Blockmonumenten, Dschinn-Blöcke genannt. Vermutlich handelt es sich um Kultgräber. Wenige Schritte weiter entlang des Hauptpfades sieht man auf der linken Seite zwei monumentale Felsenmausoleen. Es handelt sich um das Obeliskengrab, das seinen Namen nach den vier Obelisken an der Front erhalten hat, und um das sogenannte Bab es-Sik, dem „Tor des Sik“, das auf der hellenistischen Fassade ebenfalls fünf Obelisken aufweist. Beide Anlagen stammen aus dem 1. Jahrhundert n. Chr.

Der geheimnisvolle Schluchtgang im inneren Sik

Der Pfad führt schließlich in eine immer enger werdende Schlucht. Bis zu hundert, manchmal fast zweihundert Meter ragen die Felswände empor. An manchen Stellen rücken die Felswände so dicht zusammen, dass man den Himmel nicht sehen kann. Die Felsstrukturen schimmern in allen rötlichen, bräunlichen und ockerfarbenen Tönen. Im Gegensatz zu den Wadis ist dieser Schluchtabschnitt nicht durch Wasser, sondern durch einen tektonisch bedingten Bruch des Berges zustande gekommen.

Am Ende des Schluchtganges erwartet Sie eine Überraschung:

Das berühmte Felsengrabmal Khazne al-Firaun

„Schatzhaus des Pharao“ – so lautet die Bedeutung des arabischen Namens Khazne al-Firaun, den die Beduinen dem Grabtempel am Ausgang des inneren Sik gegeben haben. Spätestens seit den hier gedrehten Hollywood-Filmszenen für „Indiana Jones: Der letzte Kreuzzug“ ist dieses Grabmal weltberühmt. Gern wird die gigantische Fassade als Coverbild für Jordanienbücher verwendet.

Der Moment ist in der Tat ein Höhepunkt jeder Jordanienreise: Durch den engen, dunklen Sik kommend, öffnet sich plötzlich die schmale Felsenschlucht zu einem 250 x 70 m großen Platz, und man steht vor einem gigantischen antiken Felsgrabmal. 28 m breit und 40 m hoch erhebt sich die zweistöckig skulptierte Felsfassade des antiken Mausoleums. Wer sie angelegt hat, ist nicht bekannt. Vermutlich stammt sie aus dem 1. oder 2. Jahrhundert n Chr.

Die Architektur spiegelt römische und hellenistische Stilelemente wider. Die Erdgeschossfassade besteht aus einem Portikus mit sechs korinthischen Säulen. Das obere Fassadenstockwerk wird von einer Rundkapelle in der Mitte dominiert, die seitlich von jeweils einem Halbgiebel mit korinthischen Säulen flankiert wird. Durch die Eingangshalle, dem Vestibül, gelangt man in die Haupthalle, von der drei kleine Nischen abzweigen. Zudem gehen vom Vestibül zwei Seitenkappelen ab.

Der äußere Sik, das Theater und die Königsgräber

Vom Vorplatz des Khazne el-Firaun führt die Schlucht weiter in Richtung Nordwesten. Dieser äußere Sik ist breiter als der innere Sik. Dann öffnet sich das Tal etwas. An den Berghängen erkennt man zahlreiche weitere Felsgräber, allerdings mit einfacherer Fassadendekoration.

Schließlich gelangt man zum antiken Theater, das in die Felsenlandschaft hineingearbeitet wurde. Das Bauwerk wurde vom nabatäischen König Aretas IV. errichtet, der zur Zeit Jesu lebte. Rund 6.000 bis 8.000 Besucher konnten auf den 45 Sitzreihen des Theaters Platz nehmen.

Je weiter man nach Norden geht, desto mehr öffnet sich das Tal. An der rechten, das heißt östlichen Flanke erheben sich die Felshänge des Jebel el-Chubtha. An den Felswänden reihen sich die Fassaden riesiger Grabkultanlagen, die wegen ihrer Größe „Königsgräber“ genannt werden, obwohl niemand weiß, wer hier bestattet worden war. Da ist zunächst das sogenannte „Urnengrab“ mit seinen zweistöckigen Unterbauten und Bögen, dann folgt das kleinere „Seidengrab“, dahinter das 25 m breite und 28 m hohe „Korinthische Grab“, schließlich die monumentale, 49 m breite und 45 m hohe Fassade des „Palastgrabes“.

Das letzte der Grab dieser Gruppe ist dank einer Inschrift einer historischen Person zuzuordnen: Es handelt sich um das Grab des Sextius Florentinus, Gesandter des römischen Kaisers Hadrian, der von 126 bis 130 n. Chr. Statthalter der Provinz „Arabia“ war.

Das Tal mit dem eigentlichen Stadtgebiet des antiken Petra

Nach Westen öffnet sich das Tal, in den dessen Mitte die einstige Stadt lag. Im Gegensatz zu den vielen Grabfassaden und Felsenhöhlen, sind die freistehenden Gebäude des antiken Petra nur noch in ihren Grundmauern erhalten.

Von Ost nach West erstreckt sich die Prachtstraße, die sogenannte Säulenstraße, durch das alte Stadtzentrum. In diesem Stadtzentrum stehen die Überreste der antiken Gebäude aus nabatäischer, römischer und byzantinischer Zeit. Dazu gehören mehrere Tempel, Thermen, der Königspalast, Marktplätze und Villen sowie eine byzantinische Kirche, in der schöne Mosaiken gefunden wurden.

Am Ende der Prachtstraße warten auf den Besucher ein Rastplatz und ein kleines altes Museum sowie rund 250 m weiter ein neueres Museum und ein Restaurant. In den Museen sich besondere Fundstücke, Skulpturen und Münzen aus Petra ausgestellt.

Auf verschlungenen Pfaden zum Felsgrab von Ed-Deir

Das Felsenheiligtum und Mausoleum von Ed-Deir gehört zu den größten und spektakulärsten von Petra. Die 49 m breite und 39 m hohe, in zwei Stockwerke gegliederte Fassade von Ed-Deir hebt sich eindrucksvoll von der Felsenlandschaft ab.

Schon der Weg nach Ed-Deir lohnt sich. Von der Stadt zweigt hinter dem neuen Museum der Weg nach Ed-Deir durch das Wadi Charareeb nach Nordwesten ab. Über verschlungene Pfade, Treppen und enge Felswege wandert man vorbei an einem Löwenheiligtum (einem Kultgrab, das nach einem Löwenrelief benannt ist), einer christlichen Einsiedelei und weiteren Felsbauten.

Weitere Wadis, Schluchten, Felsenheiligtümer und Gräber

Wer nach den sensationellen Sehenswürdigkeiten und grandiosen Aussichten entlang der Hauptpfade noch nicht genug hat und abseits der üblichen Touristenrouten wandern möchte, der kann die Strecken durch das Wadi Siyyagah und Wadi es-Sughra westlich der antiken Stadt erkunden. Dort gibt es zahlreiche Höhlen, Felsgräber, Einsiedeleien sowie eine kleine Kreuzfahrerburgruine auf dem Jebel el-Habis.

Andere alternative Wanderwege mit spannenden Altertümern und Erkundungsmöglichkeiten sind die Wege nördlich der Stadtanlagen, entlang des Wadi Turkmaniya, Wadi el-Nassara und hinauf zum Jebel el-Chubtha sowie im Osten durch das Wadi el-Muthlim, das schließlich durch einen Höhlendurchgang direkt zum Sik zurückführt.

Grandiose Aussichten, Felsgräber, freistehende Obelisken, antike Opferplätze und weitere archäologische Stätten verspricht die Wanderung auf den Jebel Attuf, oberhalb des antiken Theaters. Man kann diese Wanderung südlich des Theaters vom äußeren Sik aus beginnen und kommt dann nach einem großen Bogen im Tal der antiken Stadtanlage wieder unten an.

Autor dieses Artikels: Mirco Hüneburg


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